Sechsfache Mutter in Berlin-Pankow auf der Straße erstochen

Alexander Fröhlich
Ken Münster
Lionel Kreglinger

29.04.2022

In Pankow wurde am Freitagvormittag eine Frau auf der Straße erstochen. Der geflohene Täter stellte sich später. Die Polizei vermutet eine Beziehungstat. Diese Kreuzung in Berlin-Pankow ist der Tatort.
Foto: Alexander Fröhlich

In Berlin-Pankow ist am Freitagvormittag eine Frau auf offener Straße getötet worden. Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Polizei wurde die Frau gegen 10 Uhr durch Messerstiche so schwer verletzt, dass sie noch am Tatort starb.

Einsatzkräfte fahndeten den Angaben zufolge nach mindestens einem Verdächtigen. Der Täter floh Zeugenaussagen zufolge auf einem Fahrrad. Die Mordkommission der Polizei ermittelte, Beamte einer Hundertschaft suchten die Gegend um den Tatort auch mit einer Drohne ab.

Drei Stunden nach der Tat stellte sich der 42-Jährige dann in Begleitung von Mitarbeitern einer nahen Flüchtlingsunterkunft, wo er zeitweise gewohnt haben soll. Er wurde festgenommen. Bewohner des Flüchtlingsheims sollen Blut an der Kleidung des Mannes gesehen haben.

Das Opfer soll seine Frau, Mutter von sechs Kindern, sein. Laut Mitarbeitern der Flüchtlingsunterkunft soll der Mann zuvor bereits mehrfach Taten gegen seine Frau angedroht haben. Opfer und Täter stammen aus Afghanistan.

Opfer lebte getrennt vom Mann noch in der Flüchtlingsunterkunft

Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Die 31-Jährige soll getrennt vom Vater ihrer sechs Kinder noch in der Flüchtlingsunterkunft gelebt haben. Er verletzte sie mit mehreren Messerstichen tödlich.

Die tödliche Attacke ereignete sich gegen 10 Uhr. Zahlreiche Polizeikräfte sperrten den Tatort ab. Die Kreuzung Mühlenstraße und Maximilianstraße in Pankow bleibt vorerst gesperrt.

Die BVG sichert im Auftrag der Polizei Videomaterial, das vom nahegelegen U-Bahnhof Vinetastraße sowie aus U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen stammt.

Die Aussagen vieler Augenzeugen wurden aufgenommen. Einige von ihnen mussten von Rettungskräften betreut werden. Die Polizei bot ihnen Hilfe durch Notfallseelsorger an.


Quelle: tagesspiegel